Erinnern ist eine Brücke zwischen gestern und heute

Im Rahmen der „Aktionswoche für Demokratie und Toleranz“ zeigte ein Team des Jugendreferates der Stadt Sinsheim in allen Klassen der 9. Jahrgangsstufe den beeindruckenden Film „Zahor- Erinnere ich“. Darin erzählt der jüdische TSG Jugendspieler Ilay Elmkies, der auch kurze Zeit Schüler an der Kraichgau Realschule war, die Geschichte von Menachem und Fred Mayer. Diese beiden Brüder wuchsen in den 1920ern im Kraichgau auf und wurden 1940 von Hoffenheim nach Gurs deportiert. Nur durch eine Entführung in die Schweiz entkamen sie der Gaskammer und mussten sich ein Leben ohne Eltern aufbauen. Auch wenn sich die beiden „Hoffenheimer Jungs“ in Israel und Amerika ein neues Leben aufbauten, so bleibt jedoch immer eine Wunde über den Verlust der eigenen Heimat und Familie.

Die Filmvorführung wurde eingebettet in die thematische Auseinandersetzung mit dem Begriff „Gewalt“. In einem Mindmap wurden verschiedene Gewaltformen gesammelt und im Anschluss an den Film in Beziehung gesetzt. Hierbei wurden die Bedeutungskraft und Relevanz des „Erinnerns“ für unsere heutige Gegenwart deutlich. Realschulrektor Holger Gutwald-Rondot betont die Brücke zwischen gestern und heute, denn „Erinnern hilft Begrifflichkeiten zu klären und macht die Auswirkungen von Tabubrüchen sichtbar“.

Der 20min Film löste in vielen Schülerinnen und Schülern Fassungslosigkeit über die Gräuel der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft aus. Bei manchen Schülerinnen und Schüler weckte der bedrückende Dokumentarfilm jedoch auch Erinnerungen an die eigene Flucht aus Syrien. So beschrieb ein Schüler, dass seiner Familie in Syrien bis zum Kriegsbeginn ein gutes Leben hatte und er die Bombardements auf seine Schule und Heimatstadt als besonders beängstigend empfand. „Keiner verlässt seine Heimat einfach so – Gewalt und Hass machen eine Angst, die nur jemand kennt, der sie gefühlt hat“. Diese Erfahrungen teilt er mit einer heutigen Klassenkameradin, die als syrische Christin die Anfeindungen und Ausgrenzung besonders stark erlebte. Gewalt hinterlässt Spuren und prägen ein ganzes Leben lang!

Begleitet wurde die Filmvorführung von Frau Mira Mangold vom Fanprojekt TSG Hoffenheim, der Schuldekanin Frau Jutta Stier, der Schulsozialarbeiterin Frau Monika Fink – Adebayo und Herrn Markus Bosler von der Stadt Sinsheim, die von Herrn Heitz von der Albert-Schweitzer-Schule Sinsheim unterstützt wurden.

Der Film ist abrufbar unter:

https://www.centropa.org/centropa-cinema/zahor-remember?language=de



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