22 Schüler und Schülerinnen reisten mit den Französischlehrerinnen Frau Witt und Frau Diemer für 6 Tage in die Partnerstadt Longué. Die Unterbringung erfolgte in Gastfamilien. Neben des Besuchs des Collège Francois Truffaut wurde ein abwechslungsreiches Programm geboten, dass die französischen Lehrer Herr Jansing und Frau Ledys vorbereitet hatten.
6.5.19 Schulbesichtigung Collège Francois-Truffaut (Lennard/Carina)
Am Montag erhielten wir in kleinen Gruppen eine Schulbesichtigung von den ältesten Schülern der Schule, die so gut es ging versuchten Deutsch zu sprechen. Der Direktor M. Delannée begrüßte uns zunächst. Die französische Schule ist nach dem französischen Film-Regisseur Francois-Truffaut benannt. Die Schule wird von 415 Schülern besucht und 40 Lehrer arbeiten dort. Die gesamte Anlage ist mit Sporthalle, Mensa, Schulhof und sogar Garten sehr groß. Uns sind einige Unterschiede zu unserer deutschen Schule aufgefallen, was den Unterricht betrifft. Eine Schulstunde geht 55 Minuten, statt 45 bei uns. Die Schule beginnt erst um 8:20 Uhr, endet allerdings auch erst wieder um 16:20 Uhr nachmittags. Allgemein hatten wir einen guten Eindruck der Schule, auch wenn uns alles etwas strenger vorkam als in Deutschland. Die Lehrer waren strenger und das komplette Gelände konnte nicht verlassen werden, da alles umzäunt war. Unser Tag am Collège hat uns aber sehr gut gefallen.
Empfang im Rathaus (Eva, Luisa, Maria)
Um 11:30 Uhr sind wir von der Schule zum Rathaus in Longuée gelaufen. Unterwegs haben wir die Mühle von Longué gesehen und noch einen Raum angeschaut, in dem man „Boule de fort“ spielen kann. Beim Rathaus angekommen hat uns der Bürgermeister von Longuée empfangen. Wir haben uns in einen Raum mit einem Tisch in der Mitte und einige Stühle dumrum gesetzt. Zuerst hat der Bürgermeister eine Rede gehalten, in der er uns sehr Herzlich willkommen hieß. Nach seiner ca. 15 minütigen Rede, haben wir auf einer Leinwand einen kurzen Film über unsere Partnerstadt Longuée gesehen. Anschließend haben wir einen Saft und einige Kekse bekommen. Nach einem ca. 30 Minütigen Aufenthalt im Rathaus hat der Bürgermeister sich wieder bei uns verabschiedet. Wir haben vor dem Rathaus noch ein Foto von der Gruppe gemacht. Anschließend sind wir zurück zur Schule gelaufen. Auf dem Rückweg ging es entlang der Waschhäuser und der Kirche „Notre Dame de la légion d’honneur“.
Sportmachmittag – Basketballturnier (Levin/Noah)
Zuerst haben wir uns mit den Franzosen vor der Schule getroffen und sind dann gemeinsam zur Turnhalle gelaufen. Dort haben sich die deutschen- und französischen Mädchen und Jungen umgezogen, um Sport zu machen. In der Sporthalle trafen wir uns alle wieder. Dann hat die französische Sportlehrerin erklärt, was wir für Übungen machen sollten, um uns warm zu machen, damit sich niemand später beim Spiel verletzt. Zuerst sind wir alle im Kreis gelaufen und anschließend haben wir uns gedehnt und gemeinsame Übungen mit unserem französischen Partner gemacht. Als wir damit fertig waren durfte sich jeder einen Ball nehmen und ein bisschen auf den Korb werfen. Nachdem sich alle eingeworfen hatten, durften wir immer mit einem weiteren „deutsch-französisch Paar“ eine 4er Gruppe bilden. Dann haben wir auf 2 verschiedenen Feldern jeweils ein Turnier gespielt. Am Ende des Turniers standen 2 Gewinner fest. Anschließend ging es nochmal zurück zur Schule, wo wir mit unserem Partner die letzte Schulstunde besuchten.
7.5.19 Ausflug zur „Moulin de Sarré“ (Naemi, Sarah)
Am 2.Tag besuchten wir die erste Schulstunde mit unserem Austauschpartner. Danach fuhren wir mit dem Bus zur Mühle, wo wir von einem Mitarbeiter begrüßt wurden. Danach wurden wir in einen Raum begleitet, wo uns auf Französisch erklärt wurde was uns erwartet. Danach durften wir in kleinen Gruppen unseren eigenen Brotteig herstellen für den wir Wasser, Mehl, Hefe und Salz benötigten. Dafür mussten wir alle Zutaten in der richtigen Reihenfolge zusammenmischen und gut durchkneten, bis der Teig nicht mehr an der Schüssel klebte. Dann durften wir aus unserem Teig individuelle Designs gestalten. In der Zeit wo der Teig ruhte, haben uns einen Film über die Geschichte der Mühle angeschaut. Danach machte der Mitarbeiter mit uns eine Führung durch die Mühle und erklärte dabei welche Stationen Weizenkörner durchgehen müssen, um am Ende Mehl herzustellen. Später durften wir dann noch eine Spezialität als Mittagsessen essen: Fouées. Das ist eine Teigtasche, die im Inneren hohl ist. So kann man sie mit verschiedenen Zutaten wie zum Beispiel Tomaten, Karotten oder Käse füllen. Die Geschichte der Fouées war, dass man ein Stück Teig in den Steinofen gelegt hat, um zu schauen ob er die perfekte Temperatut hat. Jen nachdem wie schnell der Teig aufging wusste man ob der Ofen die perfekte Temperatur zum Brot backen hatte oder nicht. Nach diesem leckeren Essen bekamen wir noch unsere gebackenen Brote, die wir mit nach Hause nehmen durften.
Besuch des Höhlendorfes Rochemenier (Lars/Cassandra)
Nach der Mühle waren wir in einem Höhlendorf namens Rochemenier, wie es sie im Loire-Tal viele gibt. Diese Höhlen nennt man Troglodyten. Nach einer kurzen Führung durften wir das Dorf mit Hilfe einer Rallye selbst erkunden. Eigentlich gibt es im Loire-Tal gar nicht so viele Höhlen, das heißt, dass die meisten Höhlendörfer künstlich sind, also von Hand gebaut wurden. Rochemenier ist ein Höhlendorf bestehend aus 30 Höfen, von denen heutzutage 2 noch zu besichtigen sind. Das Bauen von Höhlendörfern war aus vielen Gründen praktisch, beispielsweise hatte man den Vorteil, dass die Höhlen fast immer die gleichen Temperaturen hatten, also dass es keine hohen Temperaturschwankungen gab. Der zweite Vorteil lag darin, dass die Höhlen feuerfest waren, da Gestein nicht brennt. Des Weiteren ist gut, dass man vor Feinden eher versteckt war, da diese die Höhlen nicht so schnell entdeckten. Einer der wichtigsten Gründe war jedoch, dass man den Muschelkalksandstein verkaufen oder als Dünger nutzten konnte, wodurch man beim Hausbau nicht so viel zahlte, sondern eher sogar noch Geld verdienen konnte. Ein weiterer Vorteil des Muschelkalksandsteines war auch, dass dieser sehr spröde ist und sich dadurch leichter abbauen lies. Es gab aber auch Nachteile, wie zum Beispiel, dass man in die Höhlen schlecht Fenster einbauen konnte, wodurch man diese auch schon früher künstlich beleuchten musste oder nur sehr kleine Höhlen graben könnte. In dem Dorf, in dem wir waren, gab es verschiedene Höhlen, für verschiedene Zwecke, beispielsweise einen Kuhstall, ein Schlafzimmer, das beheizt werden konnte, eine Küche und einen Weinkeller. Eine Höhle wurde erneuert, da diese Bauernhöfe noch bis in die 1960er bewohnt waren. Ebenso gab es eine unterirdische Kapelle, über der jetzt noch eine Kapelle steht.
8.5.19 gemeinsamer Ausflug auf die Insel Noirmoutier (Colleen/Anna)
Heute ging es gemeinsam mit unseren französischen Partnern auf Ausflug. Nach einer gut 2 stündigen Fahrt von Longué nach Noirmoutier kamen wir an einer Austernfarm an. Eine Angestellte begrüßte uns sehr herzlich. Sie erklärte uns wie eine Auster aufgebaut ist, und wie die Züchtung von Austern funktioniert. Beim Rundgang über die Anlage sahen wir dann auch wie die Austern nach Größe sortiert und abgewogen wurden, und wie sie in den Verkauf gelangen. Dann durfte probiert werden: Und tatsächlich gab es viele Schülerinnen und Schüler, die sich diese Delikatesse mit etwas Zitronensaft und Brot nicht entgehen ließen. Die Geschmäcker reichten von salzig und glibberig bis hin zu sehr köstlich. Anschließend verbrachten wir den Nachmittag gemeinsam am Strand, bevor wir müde mit dem Bus zurückfuhren.
9.5.19 Saumur – Besuch der Sektkellerei Bouvet Ladubay (Lea/Charlotte)
Das Unternehmen wurde 1851 von Etienne Bouvet und seiner Frau Celeste Bouvet gegründet. Sie wurden sehr schnell reich, weil sie die Etiketten der Flaschen den Kunden angepasst haben, dies machten sie per Hand. Bis heute haben sie noch eine Sammlung der 5500 Etiketten. Sie produzierten in der ersten Epoche 3 Millionen Flaschen, aber nach der Wirtschaftskrise 1929 ging die Firma pleite. Dann hat im Jahr 1932 die Familie Monmousseau das Unternehmen gekauft und heute leitet es Patric Monmousseau, die Nachfolgerin ist die Tochter Juliette Monmousseau. Das heißt das Unternehmen bleibt in der Familie. 2008 erbauten sie 5 km von Saumur entfernt eine neue Produktionsstätte. Der Sektkeller in Saumur ist 8 km lang, aber sie benutzen davon nur 2 km. Nach einer Legende soll im Keller ein Schatz vergraben sein soll. Im Keller sind es 13 Grad und es ist sehr kalt. Sie produzieren den Sekt nach traditioneller Methode. Sie haben ca.1100 Eichenfässer im Keller, ein neues Eichenfass kostet 800 Euro und sie verkaufen es nach 5 Jahren wieder für 60 Euro. Sie benutzen Silikonkorken, da bei Holzkorken zu viel Sekt verdunstet. Es gibt 34 große Tanks mit jeweils 25000 L, in denen der Sekt 4 Monate lang bei 18 Grad gelagert wird. Heute arbeiten sie immer noch nach der traditionellen Methode und sie produzieren 60 Millionen Flaschen im Jahr, 40 Prozent der Flaschen kommen nach Deutschland. Am Ende der Besichtigung durften wir auch ein ganz kleines bisschen von dem teuren Sekt probieren.
Die Stadt Saumur (Emilie/Luca)
Nach der Sektkellerei fuhren wir in die nahegelegene Stadt Saumur. Saumur liegt entlang der Loire und hat 27 200 Einwohner. Damit wir die Stadt auch etwas kennenlernen, wurde uns eine Rallye ausgeteilt. Diese füllten wir in unserer Zeit in Saumur aus. Die Rallye führte uns durch die Wohngebiete der Stadt und unter anderem hinauf zum Schloss, welches sehr schön ist. Nachdem jeder seine Rallye so gut wie möglich ausgefüllt hatte, durften wir noch etwas in der Stadt Bummeln gehen.
Le Cadre noire (Jasmin/Jersey)
Nach der Stadtbesichtigung besuchten wir das „Cadre noir“ in Saumur. Fast zwei Stunden lang wurden wir über das Gelände geführt und konnten Pferde in ihren Boxen streicheln oder Schülern beim Reittraining zuschauen.Das Cadre noir ist eine der berühmtesten Reitschulen Frankreichs. Die Reitschule wurde 1814 für die Reitausbildung des französischen Militärs gegründet. Da die Rittmeister früher eine schwarze Uniform trugen, damit man sie von ihren Reitschülern unterscheiden konnte entstand der Name der Reitschule Cadre noir, was übersetzt der schwarze Rahmen bedeutet. Die wichtigste Aufgabe ist es, die französische Reitkunst zu erhalten. Seit November 2011 gehört die französische Reitkunst zu den immateriellen Kulturerben der Menschheit der UNESCO. Auf dem Hof stehen etwa 300 bis 400 Pferde, darunter auch viele Hochleistungspferde. Auf dem Gelände der Cadre noir befindet sich 16 Trainingsplätzen, einer großen Reithalle, mit 1.800 Sitzplätzen, die für Reitvorführungen genutzt wird, 7 weiteren Reitplätzen, die ebenfalls für Vorführungen genutzt werden, eine eigene Tierarztklinik mit OP-Raum, Röntgen- und Ultraschallraum und mehreren Pflegeräumen, eine Schmiede und Sattlerei. Bei Vorstellungen kann man Reitlehrer und Pferd bei der Arbeit am langen Zügel beobachten. Außerdem gibt es Vorführungen in Dressur und Springreiten.
10.5.19 Amboise – Clos Lucé (Alisa/Laura/Mariella)
Am Freitagmorgen, den 10.05.2019, starteten wir leider schon unseren letzten Ausflug, unsere Ziele: Schloss Clos Lucé und die Stadt
Wir fuhren ca. 1,5h mit dem Bus nach Amboise und liefen dann zum Schloss Clos Lucé. Als wir das Gelände betraten, wurden wir von einem wunderschönen Schlossgarten begrüßt. Im Schloss Clos Lucé lebte Leonardo da Vinci, von ihm gab es jede Menge zu sehen. Wir starteten in kleineren Gruppen eine Rallye und durchgingen das Schloss. Die Rallye begann im Schlafzimmer, ging durch das Wohnzimmer und die Küche. Im unteren Stock befanden sich die Erfindungen von Leonardo da Vinci. Große Zeichnungen hingen an der Wand, kleine Modelle waren in den Räumen aufgeteilt und anhand Videos wurden diese Modelle erklärt. Von unten ging es hinaus in den Schlossgarten, in dem diese aufgebaut waren: Einige dieser Erfindungen konnte man sogar als Besucher selbst ausprobieren. Es wird gut rübergebracht, wie vielfältig seine Erfindungen waren, sowie seine verschiedenen Tätigkeiten. Denn auch wenn er oft nur als Maler der Mona Lisa bekannt ist, war er mehr als das. Er war ein ausgezeichneter Maler, Ingenieur, Architekt, Anatom und ein Mathematiker, kurz gesagt eine Genie. Im großen Garten des Schloss Clos Lucé gab es außerdem große Leinwände zu sehen, auf denen oft Portraits zu sehen waren. Nach unserem wunderschönen Ausflug in das Schloss liefen wir zusammen in die Stadt. Wir teilten uns wieder in Kleingruppen auf und erkundeten die Stadt. Wir kauften zum Beispiel Spezialitäten aus Frankreich für den Muttertag. Die Zeit verging wie im Fluge und wir trafen uns am Bus und fuhren wieder Richtung Longué. Uns hat der Ausflug gut gefallen und wir würden auch noch mal nach Amboise fahren.