Im Rahmen der Woche der Toleranz des Deutschen Gewerkschaftsbundes wurde für die Schülerinnen und Schüler der 10. Klassen der Film „Alles gut“ von Pia Lenz im Musiksaal vorgeführt. Der Film beschreibt das Schicksal zweier geflüchteter Familien.
Djaner ist acht Jahre alt, als er im Herbst 2015 mit seiner Mutter und seinem großen Bruder aus Mazedonien nach Deutschland kommt. An seinem ersten Tag an einer deutschen Grundschule geht für den Roma-Jungen ein Traum in Erfüllung. In seiner Heimat bedeutete Schule für ihn Angst vor Schlägen und Ausgrenzung. In der Hamburger Grundschule will Djaner Deutsch lernen und endlich dazugehören. Seine Klassenlehrerin, die Mitschüler und ihre Eltern nehmen den Jungen mit offenen Armen auf. Die Anfangsschwierigkeiten meistern alle gemeinsam mit Herzlichkeit und Verständnis. Doch als die Familie von der Abschiebung bedroht ist, ändert sich die Lage. Auch seine Lehrerin kann nur hilflos mit ansehen, wie die Angst in Djaners Leben zurückkehrt.
Für Adel, den Vater der elfjährigen Ghofran, geht ein Traum in Erfüllung, als seine Frau und die vier Kinder endlich aus Syrien nach Hamburg kommen. Nun warten große Herausforderungen auf die Familie: Adel muss eine Wohnung für alle finden – keine einfache Aufgabe angesichts des engen Hamburger Immobilienmarktes. Die ganze Familie büffelt Deutsch und versucht, sich an das Leben im hohen Norden zu gewöhnen. Vor allem Ghofran fällt die Eingewöhnung nicht leicht. In ihrer neuen Schule trifft sie auf Mädchen, die alles dürfen: Fahrradfahren, sich schminken, mit Jungs schäkern – ein Lebensstil den Ghofran zunächst strikt ablehnt. Sie will akzeptiert werden, ohne die eigene Identität zu verlieren. Erst ganz allmählich erlaubt sie sich selbst, in Hamburg anzukommen.
Am Beispiel der beiden Kinder und ihrer Familien erzählt „ALLES GUT“ von den kleinen und den großen Hürden, die vor Geflüchteten liegen, die in Deutschland leben möchten. Der Film zeigt, welche Konflikte es zu lösen gilt, damit Integration funktionieren kann.
Die Inhalte des Films ergänzten sehr passend die Vorbereitung auf die schriftliche Abschlussprüfung des Faches Deutsch, die das Rahmenthema „Flüchtlinge bei uns – Aufgabe und Chance für alle Beteiligten?!“ im Bereich der Erörterung behandeln wird, so Holger Gutwald-Rondot der Schulleiter der Kraichgau-Realschule bei der Begrüßung der Gäste und der Schülerinnen und Schüler. Jaqueline Störtz von der DGB-Jugend, Jörg Götz-Hege von der GEW, Seán McGingley vom Flüchtlingsrat Baden-Württemberg sowie Markus Bosler als Jugendreferent der Stadt Sinsheim waren als Experten vor Ort und besprachen den Film im Nachgang mit den Schülerinnen und Schülern.