Einen Diebstahl, eine Körperverletzung und einen Cybermobbingfall hatten die Polizei, die Staatsanwaltschaft und die Rechtsprechung als mögliche Fälle mit in die 8. Klassen der Kraichgau-Realschule gebracht. Das Projekt des Innenministeriums und des Justizministeriums „Rechtssaat macht Schule“ stellt den Schülerinnen und Schülern den Ablauf der Ermittlungen und den Ablauf eines Rechtsprozesses vor. Regina Becker, Silke Sitzler und Frank Nothen vom Polizeipräsidium Mannheim erklärten aus Sicht der Polizei, was nach einer Anzeige passiert und wie sie tätig werden. Dies griffen Beate Wursthorn, Andreas Herrgen und Thorsten Frie von der Staatsanwaltschaft Heidelberg auf und erläuterten ihre Aufgaben und die Zusammenarbeit im Ermittlungverfahren mit der Polizei sowie die Vorbereitung der Anklage. Dann kamen die Richterinnen und Richter Frau Antonia Bordt, Christine Schilling sowie Dr. Michael Duchstein ins Spiel. Sie erläuterten den Ablauf des Gerichtsverfahrens und erklärten mögliche Strafen. Die Schülerinnen und Schüler konnten selbst überlegen, wie sie in einer Situation gehandelt hätten, konnten in die Rolle der Polizei, einer Staatsanwältin oder eines Richters schlüpfen und versuchen, einen Fall aus der Perspektive der Täterin oder des Täters oder des Opfers zu betrachten. Für alle Klassen ein Höhepunkt war die nachgestellte Gerichtsverhandlung mit den anwesenden Polizistinnen und Polizisten, den Staatsanwältinnen und Staatsanwälten sowie den Richterinnen und Richtern.
Im Mittelpunkt stand die Funktion des Rechtsstaates. Wenn jemand betrügt, einen anderen verletzt oder auf andere Weise schädigt greift der Rechtstaat ein und schützt die Bürgerinnen und Bürger. „Die Justiz und die Polizei sorgen dafür, dass wir in Deutschland friedlich zusammenleben können“, so eine Achtklässlerin auf die Frage, was von dem Projekt in Erinnerung bleiben wird.
Für alle achten Klassen der Realschule stand dann noch ein Besuch am Amtsgericht in Sinsheim oder im Landgericht in Heidelberg auf dem Programm. „War er es oder war es nicht?“, „Wie hoch wird die Strafe sein?“, „Wie überzeugend war die Staatsanwaltschaft und wie gut wurden die Interessen der Angeklagten durch die Anwaltschaft vertreten?“. Das waren die Fragestellungen mit denen die Schülerinnen und Schüler in die Prozesse gingen. „Rechtsstaat macht Schule“ ist ein überzeugendes und spannendes Projekt, das von schulischer Seite von den Realschullehrerinnen Elena Buchalla und Catharina Schantze sowie von Seiten der Justiz von Frau Richterin am Landgericht Heidelberg Dr. Anicee Feldmann betreut wurde.
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